März 2016
„Wassertraining“
Nicht selten steht man mit seinem Hund vor einem Gewässer und hat Mühe, ihn zum Schwimmen zu bewegen. Da auf der Jugendprüfung für eine sehr gute Note im Fach „Verhalten im Wasser“ der Hund auf Kommando ohne weitere Hilfe (Steinwurf etc.) das Wasser annehmen muss, empfiehlt sich, den Hund entsprechend zu trainieren. Meine Denkweise: Im Umgang mit uns Menschen müssen die Hunde gewillt sein, ins Auto zu springen, den Zwinger aufzusuchen oder im Haus den zugewiesenen Platz einzunehmen. Warum also nicht auch das Wasser auf Kommando annehmen?
Ich empfehle folgende Vorgehensweise, die sich bereits vielfach bewährt hat:
- Es bedarf eines langgezogenen Gewässers, ca. zwei bis sechs Meter breit und über einen Meter tief.
- Auf der einen Seite postiert sich der Führer mit dem Hund. An der Halsung des Hundes ist eine ca. 15 m lange Leine befestigt. An dem gegenüberliegenden Ufer steht eine zweite Person, der die Leine zugeworfen wird.
- Der Hund bekommt das Kommando „Ab ins Wasser“ (starke Betonung auf „Ab“). Parallel dazu wird von gegenüber ein konstanter, unüberwindlicher Zug auf die Leine ausgeübt. Der Hund wird dadurch langsam in und durch das Wasser gezogen.
- Sobald er am gegenüberliegenden Ufer angekommen ist, wird die Leine zurückgeworfen. Damit kann der Führer seinen Hund unter demselben Kommando wieder zurück beordern.
- Beim Führer angekommen, wird diese Übung schließlich drei bis viermal wiederholt.
- Beim letzten Mal wirft der Führer dem Hund ein mit Leberwurst veredeltes Brötchen ins Wasser vor den Fang.
- Auf keinen Fall darf irgendwas in das Wasser geworfen werden, so lange sich der Hund am Ufer befindet. Das gilt nicht nur für diese Übung.
- Die Wiederholungen müssen so gestaltet sein, dass der Hund keine Zeit zum „Besinnen“ hat.
- Bei ungünstiger Witterung muss der Hund entweder trocken gerieben werden, sich warm laufen können oder in einen warmen Raum mitgenommen werden.
- Die beschriebene Übungseinheit sollte an den folgenden Tagen wiederholt werden, bestenfalls an wechselnden Stellen oder anderen Gewässern.
Erläuterung:
Es gibt keinen Wachtelhund, der am Ende nicht gerne ins Wasser geht. Es gilt dem Hund zu helfen, eine Schwelle zu überwinden, die kurzfristig kein Hindernis mehr sein dürfte. Damit eröffnen wir dem Hund ein Terrain, in dem er seine Eignungen und Leidenschaften ausleben kann.
Häufig konnte ich feststellen, dass bereits am ersten Tag vom Hund erkannt wird, einerseits keine Chance zu haben, andererseits die Hilfestellung dann doch gerne anzunehmen.
Ein letztes Mal: Es ist nur ein kleiner, aber falscher Schritt etwas ins Wasser zu werfen, damit der Hund ins Wasser geht. Der Wurf muss als Folge und Belohnung für das Annehmen des Wassers verstanden werden.
Trotzdem empfehle ich, das Fach „Verhalten am Wasser“ auf der JP abzusichern. Einige Kinderfaust-große Steine, ein Tennisball oder auch eine Entenschwinge sollte „am Mann“ sein. Steinwürfe beinhalten in diesem Fach das Abrutschen in den zweiten Preis, Gegenstände, die schließlich schwimmen, beinhalten automatisch den 3. Preis. Natürlich immer vorausgesetzt, dass der Hund das Wasser schließlich auch annimmt.
Wichtiger Ratschlag: Unmittelbar an den Rand des Gewässers gehen, erst dann die Leine lösen und breitbeinig verhindern, dass sich unser Fiffi am Uferrand verselbstständigt. Die PO fordert ein Schwimmen, was der Hund mit wenigen Zügen unter Beweis stellen kann. Eine Berührung oder gar ein Anschieben des Hundes ist nicht gestattet und beinhaltet eine Wiederholung des Vorganges, ggf. mit einem entsprechenden Punktabzuges.