Freiverlorensuche


Die Freiverlorensuche ist ein tragendes Fach innerhalb der Abrichtung unserer Hunde. Viele Arbeitsschritte des jagdlichen Alltages beinhalten grundlegende Umgehungsweisen aus diesen Abläufen.


Grundzüge


Aus der laufenden Bewegung oder auch aus dem Sitzen heraus wird der Hund zur Suche mit dem Kommando „Such verloren!“ geschickt. Vorausgehende Übungen bewirken, dass der Hund das vor ihm liegende Gelände systematisch absucht. Dabei orientiert er sich auch an den Gesten und Rufen des Führers. Im Idealfall zeigt der Hund dabei eine gut erkennbare Quersuche (Buschieren nach § 64 PO des VDW - GP) im Schrotschussbereich des Führers. Die Arbeit wird mit dem Finden und schließlich mit dem sich daraus entwickelten Zutragen (Apport) gekrönt. Letzteres soll günstigenfalls ohne gezielte Kommandos des Führers erfolgen, da in der jagdlichen Praxis nicht immer Sichtkontakt gewährleistet ist. In Niedersachsen wird dieses Fach im Rahmen der jagdlichen Brauchbarkeit direkt geprüft. In der Prüfungsordnung des VDW wird dieses Fach in Verbindung mit dem Buschieren unter § 66 aufgeführt und nennt sich „Bringzuverlässigkeit“. 


Übungsabläufe


Bereits der sehr  junge Hund (9. Woche) kann mit den notwendigen Übungsabläufen konfrontiert werden, da diese niemals mit Druck einhergehen (ähnlich bei der Führerfährte, der Schweißarbeit oder dem „Rückwärtigem Schicken“). Von großer Bedeutung sind das gleichbleibende Kommando (s.o.) und die damit verbundene Gestik. Begleitend zu den Aufforderungen muss gewährleistet sein, dass der Hund immer zum Erfolg kommt: Er muss etwas finden können!

Sofern ich meinen kleinen Gesellen auf das „Wunderwerk Tennisball“ (s. Rubrik Tennisball im Untermenü des Hauptmenüs Ausbildung) getrimmt habe, schmeiße ich diesen für den Hund nicht erkennbar in die „Botanik“. Zuerst auf sehr kurze Entfernung, später auf weite Distanz. Praktisch sieht das so aus: Aus dem PKW aussteigen, Ball schmeißen, Hund raus, Hund suchen lassen. Die Begeisterung des Führers beim resultierenden Finden muss für den Hund gut „rüber kommen“, ist aber insofern schon riesig, weil es sich um „seinen“ geliebten Ball handelt.

Klappt „das mit dem Ball“ noch nicht so richtig, wird alternativ die Küchentuchschleuder eingesetzt: Ein Stück Küchentuch wird abgetrennt und so in die offene Dose mit Hunde-Nass-Futter geführt, dass man das Tuch anschließend um das Futter formen kann. Diesen weißen „Futterball“ werfe ich schließlich ins Gelände und lasse ihn vom Hund erarbeiten.


Warnung: Vermeiden Sie es von Anfang an, dass der Hund Ihre Wurfbewegung eräugen kann. Er wird sich mit Augen und auch Körper an Sie heften, um das Werfen zu verfolgen oder herauszufordern. Dieses Verhalten des Hundes kann auf die Dauer sehr lästig werden! Die „Frei-Verloren-Suche“ beinhaltet zu dem keine für den Hund erkennbar vorausgehenden Handlungen.


Das Bringen (Tennisball, Apportierbock, Schleppenwild) ist erst einmal unbedeutend und wird erst nach entsprechender Einarbeitung mit diesem Fach verbunden. -  Es sei denn...! - Es sei denn, ich habe meinen kleinen Gefährten schon auf das „Wunderwerk Tennisball“ geeicht.


Das gegenwärtige Video (>> Ausbildung >>> Schimanski 24 Wochen) spricht - was diese Arbeit angeht - eine eigene und deutliche Sprache.


Bei diesen Übungen darf nie Druck ausgeübt werden. Sie sollten immer Führer und Hund Spaß machen und versprechen unglaubliche Erfolge. Dieses Zusammenspiel empfiehlt sich gerade auch dann, wenn etwas anderes einmal nicht so geklappt hat und es eines Motivationsschubes bedarf!