November 2013
Einsatzberichte Schimanski
Einleitung
Ich werde an dieser Stelle berichten, wie ich mit meinem (nervigen) kleinen Helden (derzeit knapp ein Jahr alt) auf den Drückjagden umgehe! Es ist dabei zu berücksichtigen, dass der junge Rüde vorher an der Leine trainiert wurde und das Ablegen beherrscht! Altersentsprechend gibt es dabei immer wieder Pannen, die aber durch die ständige Mitnahme langsam behoben werden können. Über die Garmin-Ortung ist der eingesetzte Hund fortwährend von mir zu kontrollieren. Eine unschätzbare Hilfe zur Beurteilung unserer Hunde!
Weitere wichtige Informationen unter den Menüs Jagdbetrieb und Standruhe auf dieser Seite!
1. Einsatztag Drückjagd Solling
1,0 Std. Vorlauf am Stand, 3,0 Std. Treiben. Treiber und Hundeführer mit Meuten zusätzlich im Einsatz. Donn geschnallt, über volle Distanz jagend. Schimanski (Schi.) verbellt anfangs gleich einen starken Hirsch, ist sehr unruhig, stört sich an Treibern, Hunden und auch an Donn, besonders aber daran, dass er liegen bleiben muss!! Bekommt von oben fortwährend „Instruktionen“. Schließlich ca. zwei Stunden ruhiges Ablegen. Saftfutter am Stand von oben (wie Donn auch!).
2. Einsatztag Drückjagd Südharz
0,5 Std. Vorlauf am Stand, 2,5 Std. Treiben. Keine Treiber, keine Meuten zusätzlich im Einsatz. Donn geschnallt, über 1,5 Std. jagend. Schi. liegt von Anfang an ohne jeden Mucks! Nach Anleinen von Donn wird er geschnallt. Entfernt sich systematisch bis über 300 m, kommt mehrfach über seine Spuren zurück. Stößt wenige Meter neben dem Ansitz einen Hasen aus der Sasse, jagt diesen. Bevor er zurückkommt, erlege ich einen Frischling auf 40 m Entfernung. Totverbellen von Schi. über die letzten 30 Minuten. Zwischenzeitlich Lockfutter am Stand.
3. Einsatztag Jagd Weserbergland
0,5 Std. Vorlauf am Stand, 2,5 Std. Treiben. Viele Treiber, Meuten, wenig solojagende Hunde. Donn durchgehend im Einsatz. Schi. von Anfang an sehr unruhig (er weiß jetzt, was er verpasst!). Wird von mir immer wieder gemaßregelt. Einen erlegten Fuchs darf er nach Ende des Treibens beuteln und verbellen. Saftfutter am Stand von oben.
4. Einsatztag Jagd Deister
0,5 Std. Vorlauf am Stand, 3,0 Std. Treiben. Keine Treiber, keine Meuten, nur solojagende Hunde. Donn 2,0 Std jagend. Schi. in der Zeit überwiegend ruhig. Nachdem Donn angeleint ist, darf Schi. 1,0 Std. jagen. Er bewegt sich anfangs sehr ungestüm und spielerisch ca. 100 m um den Sitz (er tobt!), um dann systematisch zu suchen und zu jagen. 30 Min. im Treiben bis zu 600 m unterwegs. Über seinen enormen Spurwillen erarbeitet er sich „sein“ Wild. Der Laut ist dabei sehr sachlich! Kurz vor Ende findet er sich am Stand ein! Zwischenzeitlich Lockfutter am Stand von oben. Ein von mir geschossenes Kitz wird hart gebeutelt und verbellt. Mir gelingt es, ihn vom Stand aus abzurufen.
Kommentar: (Lock-) Futter erst einmal nur für Hunde, die sich selbstständig vom Stand entfernen. Futter für stöberunwillige Hunde wäre kontraproduktiv! Treiber binden Hunde, nicht nur ihre eigenen. Bestenfalls auf das Schnallen der jungen Hunde verzichten, wenn Treiber und Meuten im Treiben, zumindest, wenn sie in der Nähe sind! Jagende Hunde sollten verendetes Wild kurz „frequentieren“ und dann weiter arbeiten. Totverbellen kann in solchen Situationen sehr lästig sein, nicht zuletzt, weil dadurch der Hund von weiterem Arbeiten abgehalten wird! Benachbarte Hundeführer könnten es als Standlaut interpretieren! Anhaltendes Beuteln und Würgen von verendendem Wild kann in das gefürchtete Anschneiden übergehen! Also: Ggf. schnell Eingreifen!
Unschwer zu erkennen: Ideale Einsatzbereiche für den jungen Hund am 2. Und 4. Tag! Ohne jede Frage wirken vorausgehende Wild- und Hundebewegungen stimulierend auf den Stöberwillen der jungen Hunde. So kann es gerne sein! Ein so vorgeprägter Hund findet immer mehr Interesse an seinem Umfeld und wird über kurz auch ohne solcherlei Anregungen arbeiten! Der abgelegte Donn dürfte wie ein zusätzlicher Magnet wirken. Schimanski kommt damit „bildlich“ zurück ins Rudel. Würde man beide zusammen schnallen, verselbstständigen sich diese „Teile des Rudels“ um den „anderen Teil des Rudels“ (den Führer) irgendwann nicht mehr zu benötigen! Das Zurück – Wollen, - Finden und - Kommen wird dann mehr und mehr vernachlässigt und verloren gehen! Also Finger weg vom gemeinsamen Schnallen der Zwingergemeinschaften!